Du bist nicht allein – Warum immer mehr Pflegekräfte raus aus der Pflege wollen
Immer mehr Pflegekräfte denken an den „Pflexit“ – nicht, weil sie ihren Beruf nicht lieben, sondern wegen der belastenden Bedingungen. Laut BARMER fehlen bis 2030 180.000 Pflegekräfte, während die Zahl der Pflegebedürftigen auf sechs Millionen steigt. Schon heute dauert es im Schnitt 212 Tage, eine Fachkraft zu ersetzen (Statistisches Bundesamt). Kein Wunder, dass viele sagen: „So geht es nicht mehr weiter.“
Schichtdienst und Nachtdienst: körperliche Belastung und Müdigkeit
Einer der Hauptgründe für den Ausstieg ist das 3-Schicht-System. Dauernde Nachtdienste bringen den Biorhythmus durcheinander, steigern das Risiko für chronische Erkrankungen und führen zu permanenter Müdigkeit. Schaukeldienste – schnelle Wechsel zwischen Früh- und Spätschicht – verschärfen die Belastung zusätzlich.
Auch die Vereinbarkeit mit Familie oder Freundeskreis leidet massiv. Viele Pflegekräfte geben an, dass ihnen geregelte Arbeitszeiten inzwischen wichtiger sind als Schichtzulagen.
Emotionale Erschöpfung und Burnout: Wenn der Beruf krank macht
Pflege ist ein Beruf voller Verantwortung und Nähe zu Menschen. Doch wenn Zeitdruck, Unterbesetzung und Bürokratie den Alltag bestimmen, bleibt kaum Raum für echte Zuwendung. Statt erfüllender Arbeit erleben viele Dauerstress. Die Folge: psychische Belastungen hin zu Burnout. Laut TK-Gesundheitsreport sind Altenpflegekräfte im Schnitt 12 Tage länger krankgeschrieben als Arbeitnehmer:innen in anderen Berufen. Damit gehört die Pflege zu den Branchen mit den höchsten psychischen Belastungen.
Fehlende Wertschätzung: Warum viele Pflegekräfte resignieren
Pflegekräfte wünschen sich Anerkennung – von Arbeitgebern, von der Gesellschaft, von der Politik. Doch oft erleben sie das Gegenteil. Zu den häufigsten Kündigungsgründen zählen:
- Nicht eingehaltene Absprachen und kurzfristig geänderte Dienstpläne,
- fehlende Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierestillstand,
- ungerechte Dienstplanung und Konflikte im Team.
Auch das Gehalt spielt eine Rolle, ist aber selten der einzige Auslöser. Entscheidend ist das Gefühl, nicht respektiert zu werden – trotz hoher Verantwortung und gesellschaftlicher Bedeutung.
👉 Eine ausführliche Übersicht findest du auch in unserem Artikel zu den 10 häufigsten Kündigungsgründen von Pflegekräften.
Berufliche Alternativen für Pflegekräfte – raus aus dem Stationsalltag
Wenn du den Pflegeberuf liebst, aber den Stationsalltag hinter dir lassen möchtest, hast du viele Möglichkeiten. Deine pflegerische Erfahrung ist in zahlreichen Bereichen gefragt – ob im Büro, in der Beratung, in der Lehre oder in der Gesundheitsindustrie. Die folgenden Alternativen zeigen dir, wie du dein Know-how nutzen kannst, ohne direkt am Bett zu arbeiten.
Verwaltung & Büro
Wenn du raus aus dem Stationsalltag möchtest, aber dein Fachwissen nicht aufgeben willst, sind Verwaltungs- und Bürotätigkeiten im Gesundheitswesen eine spannende Alternative. Hier bringst du deine pflegerische Expertise ein, ohne selbst am Bett zu stehen.
Typische Einsatzbereiche:
- Krankenkassen: Du prüfst Anträge, bearbeitest Leistungsfragen und berätst Versicherte. Deine Erfahrung aus der Pflege hilft dir, medizinische Zusammenhänge besser einzuschätzen.
- Klinikverwaltung: Hier kannst du z. B. im Patientenmanagement, in der Abrechnung oder im Qualitätsmanagement arbeiten.
- Dokumentation: Viele Einrichtungen suchen Fachkräfte, die medizinische Dokumentationen erstellen, Daten erfassen oder im Bereich Kodierung tätig sind.
Weiterbildungsmöglichkeiten:
- Medizinische Kodierfachkraft: Du lernst, Diagnosen und Behandlungen korrekt für die Abrechnung zu verschlüsseln – eine Qualifikation, die in Kliniken stark gefragt ist.
- Qualitätsmanagement (QM): Mit einer Zertifikatsweiterbildung (z. B. TÜV, IHK oder Hochschulen) kannst du im Qualitätsmanagement arbeiten und Prozesse in Einrichtungen verbessern.
Vorteile: geregelte Arbeitszeiten im Büro, keine körperliche Belastung, strukturierte Abläufe.
Nachteile: Der direkte Kontakt zu Patient:innen fehlt, und das Gehalt orientiert sich eher am Grundgehalt einer Pflegekraft – ohne Schicht- und Wochenendzulagen.
Beratung & Gutachten
Wenn du dein Fachwissen nutzen möchtest, ohne selbst in der direkten Pflege tätig zu sein, sind Beratung oder Gutachten spannende Alternativen. Hier setzt du deine pflegerische Erfahrung ein, um Patient:innen, Angehörige oder Krankenkassen zu unterstützen.
Pflegeberater/in nach §7a SGB XI
Als Pflegeberater:in begleitest du pflegebedürftige Menschen und ihre Familien. Du erfasst den individuellen Unterstützungsbedarf, erstellst Versorgungspläne und berätst zu Leistungen der Pflegeversicherung. Diese Aufgabe erfordert ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit, Organisationstalent und Empathie. Die Qualifizierung erfolgt über eine zertifizierte Weiterbildung, die meist wenige Monate dauert.
Gutachter/in beim Medizinischen Dienst (MDK/MD)
Als Pflegegutachter:in prüfst du, ob ein Pflegegrad vorliegt und in welchem Umfang Leistungen gewährt werden. Dazu besuchst du die Betroffenen zu Hause, im Heim oder im Krankenhaus und erstellst strukturierte Gutachten für die Pflegekasse.
Voraussetzung ist eine abgeschlossene Pflegeausbildung und meist mehrjährige Berufserfahrung. Der Einstieg erfolgt über eine interne Weiterbildung beim Medizinischen Dienst.
Vorteile: geregelte Arbeitszeiten, keine körperliche Belastung, sinnstiftende Tätigkeit mit viel Patientenkontakt auf beratender Ebene.
Nachteile: weniger praktische Pflege, hoher Dokumentationsaufwand, Verantwortung für Entscheidungen, die direkten Einfluss auf Leistungen der Betroffenen haben.
Pädagogik & Schulung
Wenn du dein Wissen weitergeben möchtest und Freude daran hast, andere anzuleiten, ist der Bereich Pädagogik und Schulung eine gute Alternative zur direkten Pflege am Bett. Hier stehst du nicht mehr selbst im Dienstplan, sondern unterstützt die nächste Generation oder bildest Kolleg:innen weiter.
Praxisanleiter:in und interne Schulungen
Wenn du noch stärker mit der Praxis verbunden bleiben möchtest, kannst du als Praxisanleiter:in tätig sein. Dabei begleitest du Auszubildende oder neue Mitarbeitende im Arbeitsalltag. Eine entsprechende Weiterbildung (ca. 300 Stunden) ist Voraussetzung. Auch interne Fortbildungen für Kolleg:innen, z. B. in Hygiene oder Wundmanagement, gehören dazu.
Trainer:in in der Erwachsenenbildung
Neben klassischen Schulen kannst du auch in der Erwachsenenbildung tätig werden, etwa in Kursen für pflegende Angehörige oder bei Erste-Hilfe-Schulungen.
Vorteile: feste Arbeitszeiten, pädagogische Tätigkeit mit viel Gestaltungsspielraum, Beitrag zur Qualitätsentwicklung der Pflege.
Nachteile: meist zusätzliche Ausbildung oder Studium nötig, weniger Praxisnähe, Verantwortung für Lernerfolge und Prüfungen.
Führung & Management
Wenn du Organisationstalent hast und gerne Verantwortung übernimmst, ist eine Laufbahn im Führungs- und Managementbereich eine interessante Alternative. Anstatt selbst am Bett zu arbeiten, steuerst du Abläufe, führst Teams und trägst Verantwortung für Qualität und Personal.
Stationsleitung / Wohnbereichsleitung
Als Stations- oder Wohnbereichsleitung organisierst du den Dienstplan, koordinierst die Abläufe und bist zentrale Ansprechperson für dein Team. Für diese Position brauchst du in der Regel eine staatlich anerkannte Leitungsweiterbildung (z. B. „Leitung einer Station/eines Wohnbereichs“), die berufsbegleitend über 12–24 Monate läuft und rund 460–720 Stunden Theorie umfasst. Voraussetzungen sind eine abgeschlossene Pflegeausbildung und meist zwei Jahre Berufserfahrung.
Pflegedienstleitung (PDL)
Als Pflegedienstleitung verantwortest du die gesamte Pflegeorganisation einer Einrichtung. Du bist Ansprechpartner:in für Mitarbeitende, Angehörige und Geschäftsführung. Voraussetzung ist in der Regel eine staatlich anerkannte Weiterbildung zur PDL, die berufsbegleitend etwa 1–2 Jahre dauert.
Einen Überblick über Gehalt und Verdienstmöglichkeiten als PDL findest du in unserem Artikel: Gehalt Pflegedienstleitung.
Weitere Management-Optionen
Mit einem Studium im Bereich Pflegemanagement oder Gesundheitsökonomie eröffnen sich dir noch breitere Karrieremöglichkeiten, z. B. in der strategischen Leitung großer Einrichtungen oder im Projektmanagement.
Vorteile: feste Strukturen, mehr Einfluss auf Arbeitsbedingungen, Aufstiegsmöglichkeiten und höheres Gehalt.
Nachteile: hoher administrativer Aufwand, viel Verantwortung, häufig weniger Patientenkontakt.
Gesundheitsindustrie & neue Felder
Wenn du deine pflegerische Erfahrung nutzen möchtest, ohne direkt in der Versorgung tätig zu sein, bietet die Gesundheitsindustrie spannende Alternativen. Hier kombinierst du dein medizinisches Wissen mit Beratung, Technik oder Vertrieb.
Medizintechnik und Sanitätshaus
Hersteller von Medizinprodukten beschäftigen Pflegekräfte als Fachberater:innen. Du erklärst den Einsatz von Geräten, schulst Anwender:innen und bist Schnittstelle zwischen Technik und Praxis. Auch Sanitätshäuser setzen auf Pflegefachkräfte, um Kund:innen professionell zu beraten. Eine spezielle Qualifikation ist nicht zwingend erforderlich – meist wirst du intensiv im Unternehmen eingearbeitet.
Pharmaindustrie und Außendienst
Als Pharmareferent:in oder Medizinprodukteberater:in stellst du Ärzt:innen, Kliniken oder Pflegeeinrichtungen neue Präparate und Produkte vor. Für den Einstieg reicht oft eine interne Schulung, teilweise wird jedoch eine Zusatzqualifikation verlangt (z. B. Pharmareferentenprüfung nach § 75 AMG).
Case Management
Im Case Management koordinierst du Behandlungs- und Pflegeprozesse, z. B. im Auftrag von Krankenkassen, Reha-Einrichtungen oder Kliniken. Dein Ziel ist es, die Versorgung von Patient:innen effizient und bedarfsgerecht zu gestalten. Häufig wird eine Zusatzausbildung „Case Manager“ angeboten, die mehrere Monate dauert.
Gesundheits-IT
Mit deinem Wissen aus der Praxis kannst du Einrichtungen bei der Einführung digitaler Dokumentationssysteme oder neuer Softwarelösungen unterstützen. Du vermittelst zwischen IT-Teams und Pflegealltag. Für den Einstieg reicht oft deine Pflegeerfahrung, vertiefte Kenntnisse in IT oder ein entsprechender Lehrgang können den Wechsel erleichtern.
Vorteile: abwechslungsreiche Tätigkeiten, geregelte Arbeitszeiten, Nutzung deines Fachwissens in neuen Kontexten, oft attraktive Gehälter.
Nachteile: weniger Patientenkontakt, teilweise hohe Reisetätigkeit, Einstieg oft über interne Schulungen oder Zusatzqualifikationen.
Arztpraxen & Ambulanzen: Quereinstieg als MFA
Der Wechsel in eine Arztpraxis oder ambulante Einrichtung ist für viele Pflegekräfte ein logischer Schritt, wenn sie sich geregelte Arbeitszeiten wünschen. Hier arbeitest du in der Regel zu Bürozeiten.
Besonders in Facharztpraxen wie Kardiologie, Orthopädie oder Gynäkologie sowie in ambulanten OP-Zentren ist dein Know-how sehr gefragt.
Als examinierte Pflegekraft kannst du häufig direkt als Medizinische Fachangestellte (MFA) einsteigen. Eine vollständige Umschulung ist in den meisten Fällen nicht notwendig, da deine Pflegeausbildung fachlich höherwertig ist. Stattdessen wirst du intern eingearbeitet und kannst mit kurzen Fortbildungen dein Wissen in Praxisorganisation, Abrechnung oder Qualitätsmanagement
Allerdings solltest du wissen, dass das Gehalt in Arztpraxen im Vergleich zum Klinikalltag oft etwas niedriger ausfällt, da Schicht- und Wochenendzulagen wegfallen.
Therapie- und Gesundheitsberufe nach Umschulung
Wenn du der klassischen Pflege den Rücken kehren möchtest, kannst du mit einer vollständigen Umschulung oder Ausbildung in einen angrenzenden Gesundheitsberuf wechseln. Dein pflegerisches Wissen ist dabei ein wertvoller Vorteil, ersetzt aber nicht die neue Ausbildung.
Physiotherapie
Als Physiotherapeut:in unterstützt du Patient:innen dabei, Beweglichkeit und Kraft wiederzuerlangen – z. B. nach Operationen, Unfällen oder bei chronischen Erkrankungen. Die Ausbildung dauert in Vollzeit drei Jahre. In manchen Fällen kannst du durch deine Pflegeausbildung eine Verkürzung erreichen. Nach erfolgreichem Abschluss hast du die Möglichkeit, in Praxen, Kliniken oder auch selbstständig zu arbeiten.
Ergotherapie
In der Ergotherapie hilfst du Menschen, ihre Selbstständigkeit im Alltag zu bewahren oder wiederzuerlangen. Auch hier beträgt die Ausbildung drei Jahre Vollzeit. Pflegekräfte bringen wertvolle Erfahrung im Umgang mit Patient:innen mit und haben oft gute Einstiegschancen.
Ernährungsberatung / Diätassistenz
Wenn du dich für Ernährung und Prävention interessierst, kannst du eine Ausbildung zur Diätassistentin (drei Jahre) oder eine kürzere Weiterbildung als zertifizierte:r Ernährungsberater:in absolvieren. Damit kannst du sowohl angestellt in Kliniken oder Beratungsstellen arbeiten als auch freiberuflich tätig werden.
Vorteile: kompletter Neustart in einem anerkannten Gesundheitsberuf, oft bessere körperliche Entlastung als in der Pflege, gute Chancen auf Selbstständigkeit.
Nachteile: lange Ausbildungszeit (meist 3 Jahre), oft geringere Bezahlung während der Umschulung, erneute Prüfungssituation.
Branchenwechsel komplett
Manche Pflegekräfte möchten nicht nur den Stationsalltag verlassen, sondern gleich die gesamte Branche wechseln. Dein Fachwissen, deine Belastbarkeit und deine sozialen Kompetenzen sind aber auch in ganz anderen Berufsfeldern gefragt.
Flugbegleiter:in
Mit deiner medizinischen Erfahrung bist du im Luftverkehr ein geschätzter Profi, besonders bei Notfällen an Bord. Airlines schätzen deine Kenntnisse in Erster Hilfe und Notfallversorgung. Du arbeitest in einem internationalen Umfeld, mit geregelten Einsatzplänen – allerdings auch mit Wochenend- und Feiertagsdiensten.
Fitness- und Wellnessbranche
Ob als Fitnesstrainer:in, Yogalehrer:in oder Wellnesstherapeut:in – deine Kenntnisse über Anatomie, Bewegung und Gesundheit sind eine gute Grundlage. Hier kannst du mit zusätzlichen Trainer- oder Fachlizenzen neue Wege einschlagen. Besonders interessant ist dieser Bereich für Pflegekräfte, die ihre Leidenschaft für Prävention und gesunden Lebensstil einbringen wollen.
Andere Quereinstiege
Auch Branchen wie Hotellerie, Personalwesen oder Bildung profitieren von deiner Erfahrung im Umgang mit Menschen, Organisationstalent und deiner Stressresistenz. Hier sind häufig zusätzliche Qualifikationen oder kurze Umschulungen erforderlich.
Vorteile: kompletter Neustart, Chance auf bessere Arbeitsbedingungen und neue Entwicklungsmöglichkeiten, Einsatz deiner Soft Skills in anderen Branchen.
Nachteile: vollständiger Abschied von der Pflege, längere Einarbeitung in neue Bereiche, teilweise niedrigere Einstiegsgehälter.
Selbstständigkeit
Wenn du deine Erfahrung und dein Wissen auf eigene Rechnung einsetzen möchtest, kannst du dich auch selbstständig machen. Das erfordert Mut und Organisationstalent, eröffnet dir aber viele neue Freiheiten.
Freiberufliche Pflegekraft
Als freiberufliche Pflegefachkraft arbeitest du auf Honorarbasis in Einrichtungen oder in der außerklinischen Intensivpflege. Du entscheidest selbst, welche Aufträge du annimmst. Wichtig: Die Anforderungen an Qualifikation, Dokumentation und Versicherungsschutz sind hoch, und die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen genau beachtet werden.
Eigener Pflegedienst
Mit einer abgeschlossenen Pflegeausbildung und der Weiterbildung zur Pflegedienstleitung (PDL) kannst du einen ambulanten Pflegedienst gründen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Leitung der Einrichtung durch eine Pflegedienstleitung (PDL) gesichert ist. Das bedeutet: Entweder hast du selbst die Weiterbildung zur PDL absolviert oder du stellst eine qualifizierte PDL ein. Ohne diese gesetzlich vorgeschriebene Qualifikation erhältst du keine Zulassung durch die Pflegekassen.
Beratung und Schulung
Du kannst dich als freiberufliche:r Pflegeberater:in, Dozent:in oder Praxisanleiter:in selbstständig machen. Typische Einsatzfelder sind Schulungen für Pflegekräfte, Angehörige oder Einrichtungen.
Gesundheits- und Präventionsangebote
Mit Zusatzqualifikationen (z. B. Ernährungsberater:in, Trainer:in) kannst du Kurse und Beratungen anbieten – teilweise sogar mit Krankenkassenzulassung. So kombinierst du dein Pflegewissen mit Prävention und Gesundheitsförderung.
Vorteile: hohe Gestaltungsfreiheit, Chance auf bessere Bezahlung, Spezialisierung nach deinen Interessen.
Nachteile: finanzielles Risiko, viel organisatorischer Aufwand (Buchhaltung, Akquise, Personalführung), keine feste Arbeitsplatzsicherheit.
Quereinstieg als Pflegekraft: Tipps für deinen erfolgreichen Neuanfang
Wenn du raus aus der direkten Pflege am Bett möchtest, heißt das nicht, dass dein Wissen verloren ist. Im Gegenteil: Deine Erfahrung ist in vielen Bereichen gefragt – du musst nur den passenden Weg für dich finden.
Deine Stärken nutzen
Du bringst wertvolle Fähigkeiten mit: Empathie, Organisationstalent, medizinisches Fachwissen und Stressresistenz. Diese Kompetenzen sind nicht nur im Gesundheitswesen gefragt, sondern auch in Branchen wie Beratung, Verwaltung oder Bildung.
Weiterbildung & Umschulung
Manche Alternativen erfordern eine zusätzliche Qualifikation. Das können kurze Zertifikatskurse (z. B. Praxisanleitung, Qualitätsmanagement) oder längere Umschulungen (z. B. Physiotherapie, Ergotherapie) sein. Wichtig: Es gibt Fördermöglichkeiten – etwa über die Agentur für Arbeit mit einem Bildungsgutschein oder über die Rentenversicherung, wenn gesundheitliche Gründe vorliegen.
Netzwerk & Community
Ein erfolgreicher Wechsel gelingt leichter mit Unterstützung. Vernetze dich mit anderen Pflegekräften, die bereits den Schritt gegangen sind. Über das Care Rockets Social Netzwerk kannst du dich austauschen, Erfahrungen teilen und von Tipps profitieren.
Doch bleiben? Neue Wege innerhalb der Pflege
Nicht immer muss der komplette Ausstieg die Lösung sein. Viele Pflegekräfte stellen fest, dass sie ihren Beruf eigentlich lieben – nur die Rahmenbedingungen passen nicht. In diesem Fall gibt es mehrere Alternativen, um innerhalb der Pflege bessere Arbeitsbedingungen zu finden.
Mit Care Rockets den passenden Arbeitgeber finden
Oft ist nicht die Pflege das Problem, sondern der Arbeitgeber. Mit Care Rockets drehst du den Spieß um: Hier bewerben sich Arbeitgeber bei dir – nicht umgekehrt. Durch die Bewertungen anderer Pflegekräfte erkennst du schnell, welche Einrichtungen wirklich wertschätzend sind.
Besonders interessant: Auf Care Rockets findest du viele Jobs ohne Schichtdienst, zum Beispiel in ambulanten Diensten, als Dauernachtwache oder bei Arbeitgebern mit individuellen Arbeitszeitmodellen.. 👉 Zu den Jobs auf Care Rockets
Zeitarbeit in der Pflege
Ein Wechsel in die Zeitarbeit bietet dir mehr Freiheit bei der Dienstplangestaltung. Du kannst selbst entscheiden, ob du Nachtdienste übernehmen möchtest, und erhältst häufig ein höheres Gehalt als im klassischen Anstellungsverhältnis. Zudem lernst du unterschiedliche Einrichtungen kennen.
Der Nachteil: Du wechselst häufiger das Team und musst dich regelmäßig in neue Abläufe einarbeiten.
Arbeiten im Springerpool
Eine Alternative zur Zeitarbeit ist der Springerpool. Hier bleibst du fest bei einer Einrichtung angestellt, wirst aber flexibel auf verschiedenen Stationen eingesetzt. Damit hast du die Möglichkeit, deine Arbeitszeiten mitzubestimmen, und gewinnst Abwechslung im Alltag – ohne ständig die Einrichtung wechseln zu müssen.
Mehr zum Springerpool findest du in unserem Beitrag: Springerpool in der Pflege: Alles zu Gehalt, Konzept & Chancen
Fazit: Du bist nicht allein – es gibt Alternativen!
Als Pflegekraft bringst du wertvolle Kompetenzen mit: medizinisches Fachwissen, Organisationstalent, Empathie und Belastbarkeit. Diese Fähigkeiten machen dich nicht nur in der Pflege, sondern auch in vielen anderen Branchen attraktiv – ob in Verwaltung, Beratung, Industrie, Bildung oder im Gesundheitswesen. Ein kompletter Branchenwechsel kann also ein sinnvoller Weg sein, wenn du dich beruflich völlig neu orientieren möchtest.
Gleichzeitig lohnt es sich, genauer hinzuschauen, wenn es dir vor allem um den Ausstieg aus dem Schichtdienst geht. Innerhalb der Pflege gibt es zahlreiche Alternativen – von der Tagespflege über ambulante Dienste hin zu Fachbereichen wie Dialyse oder Endoskopie. Auch Springerpools oder Zeitarbeit bieten mehr Planbarkeit. Und über Care Rockets kannst du ganz einfach Arbeitgeber finden, die genau diese Arbeitsmodelle anbieten und zu deinen Wünschen passen.
Das Wichtigste: Du hast Optionen. Ob innerhalb oder außerhalb der Pflege – dein Know-how ist gefragt, und es gibt viele Wege, deine Zukunft neu zu gestalten.
FAQ: Weg vom Bett, aber wohin?